80 Jahre Hiroshima und Nagasaki

Für eine Zukunft ohne Atomwaffen!

Das Aktions­bündnis atomwaffenfrei.jetzt und die deutschen ICAN-Partner­or­ga­ni­sa­tionen rufen zu Gedenk-Aktionen für die Opfer von Atomwaffen auf! Die Überle­benden mahnen: Nie wieder Hiroshima, nie wieder Nagasaki!

Am 6. und 9. August 1945 haben die USA jeweils eine Atombombe auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen. 65.000 Menschen verdampften und verbrannten auf der Stelle, bis zum Ende des Jahres starben mehr als 200.000. Diese verhee­renden Atombom­ben­ab­würfe jähren sich nun zum 80. Mal. Wahrscheinlich wird es der letzte „runde“ Jahrestag sein, an dem wir die Berichte und Botschaften der Überle­benden – der Hibakusha – noch direkt von ihnen hören können.

Terumi Tanaka, Vorstand der Überle­ben­denor­ga­ni­sation Nihon Hidankyo, appel­lierte bei der Verleihung des Friedens­no­bel­preises 2024 an uns alle: „Dies ist der innige Wunsch der Hibakusha: Anstatt uns auf die Theorie der nuklearen Abschre­ckung zu verlassen, die den Besitz und den [Willen zum] Einsatz von Atomwaffen voraus­setzt, müssen wir den Besitz jeder einzelnen Atomwaffe verbieten.“

Tatsache ist: Noch immer bedrohen uns mehr als 12.000 Atomwaffen – Tausende davon in ständiger Einsatz­be­reit­schaft. Angesichts der weltweiten Spannungen steigt die Gefahr eines Atomkrieges – auch aus Versehen – immer weiter. Die neun Atomwaf­fen­staaten inves­tieren hunderte Milli­arden Dollar in den Ausbau ihrer Arsenale. Auch Deutschland beteiligt sich mit der Beschaffung neuer Atombomber zum Einsatz von US-Atomwaffen im Rahmen der nuklearen Teilhabe an der Aufrüstung. Inzwi­schen wird sogar über eine nukleare Koope­ration mit Frank­reich und selbst über die Beschaffung eigener Atomwaffen debat­tiert. All das steht in klarem Wider­spruch zu den Zielen des Atomwaffen-Nicht­ver­brei­tungs­ver­trages, den Deutschland vor 50 Jahren unter­zeichnet hat!

Massen­ver­nich­tungs­waffen verletzen die Bestim­mungen und Ziele des Völker­rechts. Und sie bedrohen uns alle. Daher lehnen wir den blinden Glauben an die »nukleare Abschre­ckung« ab und unter­stützen den UN-Atomwaf­fen­ver­bots­vertrag. Wir erinnern an das Schicksal der Hibakusha von Hiroshima und Nagasaki und aller Menschen, die unter den humani­tären Folgen der mehr als 2.000 Atomtests weltweit leiden.

Wir fordern die Bundes­re­gierung auf:

  • sich eindeutig zum Ziel einer atomwaf­fen­freien Welt und zur Ächtung aller Massen­ver­nich­tungs­waffen zu bekennen: Ein Atomkrieg kann nicht gewonnen und darf niemals geführt werden
  • die Aushandlung neuer Abkommen für nukleare Risiko­be­grenzung und Abrüstung zum Kern ihrer Rüstungs­kon­troll­po­litik zu machen
  • die nukleare Teilhabe Deutsch­lands in der NATO zu beenden und den Abzug der US-Atombomben aus Büchel zu veran­lassen
  • dem Beispiel von mehr als 70 Staaten weltweit zu folgen und den UN-Atomwaf­fen­ver­bots­vertrag zu unter­zeichnen und zu ratifi­zieren

 

Wir gedenken der Atombom­ben­opfer und mahnen zu einer atomwaf­fen­freien Welt!

Für die Zeit vom 1. bis 10. August 2025 (und den anschlie­ßenden Zeitraum bis zum Inter­na­tio­nalen Tag für nukleare Abrüstung am 26. September 2025) rufen das Aktions­bündnis atomwaffenfrei.jetzt und die deutschen ICAN-Partner­or­ga­ni­sa­tionen zu Gedenk- und Mahn-Aktionen auf. Helfen Sie uns, an möglichst vielen Orten sichtbar an die Opfer zu erinnern und einen deutschen Beitritt zum UN-Atomwaf­fen­verbot zu fordern!

Einige Ideen für Aktionen anlässlich der Jahrestage von Hiroshima und Nagasaki:

  • Lokale Gedenk­ak­tionen an zentralen oder histo­risch bedeut­samen Orten organi­sieren, zum Beispiel mit Origami-Kranichen, Papier­la­ternen und Friedens­bot­schaften
  • An einer der vielen Veran­stal­tungen teilnehmen – alle Termine finden sich wie immer im Termin­ka­lender des Netzwerk Friedens­ko­ope­rative
  • Theater- und Kinoauf­füh­rungen (zum Beispiel in Kommu­nalen Kinos) sowie Ausstel­lungen anregen, hierfür gibt es eine umfang­reiche Medien­liste mit geeig­neten Filmen, Werken und Texten
  • Führungen durch Atomschutz­bunker oder an andere symbo­lisch bedeu­tende Orte organi­sieren
  • Die Berichte der Überle­benden und Betrof­fenen weiter­geben, hierzu finden sich viele Infor­ma­tionen beim Projekt „To Survive is to Resist“ der IPPNW
  • Veran­stal­tungen mit Wissen­schaft­le­rinnen oder Univer­si­täts­mit­ar­bei­tenden zum Thema Verant­wortung der Wissen­schaft organi­sieren
  • Die Plakat­aktion „Für eine Zukunft ohne Atomwaffen!“ unter­stützen – ab Mitte Juni 2025 sind alle Infor­ma­tionen dazu zu finden unter www.atomwaffenfrei.de

Ein gemein­samer Aufruf der mehr als 70 Mitglieds­organisationen im „Aktions­bündnis atomwaffenfrei.jetzt“ sowie von Organi­sa­tionen aus dem Kreis der ICAN-Partner.


Kontakt: Aktions­bündnis atomwaffenfrei.jetzt  c/o Netzwerk Friedens­ko­ope­rative,
Mackestr. 30, 53119 Bonn, www. atomwaffenfrei.de