750 TeilnehmerInnen protestierten gegen die US-Atombomben in Büchel
750 TeilnehmerInnen protestierten gegen die US-Atombomben in Büchel

Dokumentation: Abrüstungsinstrumente - Rhythm beats Bombs

Protestaktionen am Atomwaffenstandort Büchel

14.08.2013 In Büchel/Südeifel sind die letzten ca. 20 in Deutschland verbliebenen Atombomben der USA stationiert. Im Koalitionsvertrag von 2009 heißt es, die Bundesregierung werde sich für den Abzug dieser Atomwaffen einsetzen. Aber die tatsächliche Politik der Bundesregierung steht dazu im krassen Widerspruch: Im Mai 2012 gab sie dem Verlangen der USA nach Modernisierung der in Büchel gelagerten Atomsprengköpfe nach – nun ist der Bau neuer Bomben geplant. Wir fordern die Bundesregierung auf, sich an ihr ursprüngliches Versprechen zu halten und sich darüber hinaus für den Verbot aller Atomwaffen einzusetzen. Deswegen haben wir folgende Protestaktionen vor der Bundeswahlkampf ausgeführt.

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Film von Marco Kühne und Oona Braaker für graswurzel.tv

Juristisches Nachspiel der Aktion

Strafbefehl in Höhe von 600 Euro (30 Tagessätze)

17.08.2013 Die Blockade des Fliegerhorstes Büchel vom vergangenen Wochenende hat ein juristisches Nachspiel. Wegen der öffentlichen Aufforderung zu einer Straftat hat das Amtsgericht Koblenz gegen Hermann Theisen aus Heidelberg einen Strafbefehl in Höhe von 600 Euro (30 Tagessätze) erlassen.

Büchel - Die Tore

Der Atomwaffenstützpunkt Büchel hat acht Tore. Außer dem Haupttor sind folgende Tore zugänglich für Fahrzeuge: Luzerather Tor, Tor 1, 2 und 3. Die Tore 4, 5, 6 und 7 sind für Fußgänger zugänglich. An jedem Tor waren wir mit einem Thema aktiv. Unten beschreiben wir die Aktivitäten an den Toren.

Haupttor = Rhythm beats Bombs - Performance und Abtanzen
Lutzerather-Tor = LEBENSLAUTE
Tor 1 = Frauenwiderstand plus Trommeln
Tor 2 = Interreligiöser Dialog: Frieden für eine atomwaffenfreie Welt
Tor 3 = Bombenrisiko Atomkraft
Tor 5 & 6 = Bikes beats Bombs

Die Dundu-Puppe war ein besonderes Highlight
Die Dundu-Puppe war ein besonderes Highlight

Haupttor

Rhythm beats Bombs

Um fünf vor zwölf (dem aktuellen Stand der Doomsday Clock) starteten die Protestaktionen vor dem Haupttor des Fliegerhorstes Büchel mit einem Auftaktkonzert der LEBENSLAUTE. Danach bewegten sich die Menschen kurz nach 14 Uhr zu den weiteren Toren. Nach dem Auftakt hieß es dann abtanzen für den Frieden! Ganz nach dem Motto „Rhythm beats bombs“ sind verschiedene Bands am Haupttor auftreten. Mit dabei waren u.a Die Bandbreite, Wareika, Guaia Guaia, Klaus der Geiger, die üblichen Verdächtigen und viele mehr. Zwischendurch und parallel zu den Konzerten hat es verschiedene bunte und kreative Aktionen gegeben.

Zeitzeuginnen erzählen
Zeitzeuginnen erzählen

Tor 1

Frauenwiderstand

Vor genau 30 Jahren gab es das erste Frauenwiderstandscamp im Hunsrück gegen die Stationierung der Cruise Missiles- und Pershing II – Atomraketen. In Büchel erzählten am Tor „Frauenwiderstand“ Zeitzeuginnen aus dem Hunsrück, aus Greenham Common, und Mutlangen von damals, ein Film zu Greenham Common wurde gezeigt und das Feuer gehütet. Wir haben gemeinsam geredet, gelacht, getanzt, getrommelt und gesungen.

Gemeinsam schöpferisch
Gemeinsam schöpferisch

Tor 2

Interreligiöser Dialog

Am „Interreligiösen Tor“ sind Buddhisten und Christen vertreten. Zum Auftakt spielt die japanische Trommelgruppe“ Kokuryo Daiko“.  Abwechselnde Gebete beider Religionen finden während der 24-Stunden-Musikblockade in regelmäßigen Abständen statt. Die Musik und das Spirituelle spielen die Hauptrolle und machen dem Motto „Rhythm beats Bombs“ alle Ehre! Ein buntes Programm aus allen Musikrichtungen, Performances, Filme und Workshops sorgen für belebende und unmissverständliche Friedensbotschaften. Alle Ohren nehmen diese Botschaften auf :  die der Polizei, der Soldaten und der Friedensaktivisten gleichermaßen!

Atomkraft - Ein Bombendeal
Atomkraft - Ein Bombendeal

Tor 3

Bombenrisiko Atomkraft

Die sogenannte "friedliche" Nutzung der Atomenergie ging aus den militärischen Atomprogrammen hervor. Sie hat Millionen Strahlenopfer gefordert. Der Kampf gegen AKWs und für erneuerbare Energiegewinnungsformen ist gleichzeitig Widerstand gegen die fortgesetzte Bedrohung durch Atombomben. Am Tor 3 hat die Ausstellung "Hibakusha Worldwide" an die Opfer der atomaren Kette überall auf der Welt erinnert: Vom Uranabbau über Reaktorunglücke bis zum Atomwaffeneinsatz.

Zitate und Lesungen
Zitate und Lesungen

Tor 4

Zitate und Texte

Tor 4 ist die am weitesten - rund 6 km - vom Haupttor entfernte Zufahrt in den Fliegerhorst. Nur ein Feldweg führt von außen darauf zu, aber als wir BlockiererInnen am Sonntagmittag an unserem Aktionsort ankamen, wollte gerade ein Bundeswehr-Fahrzeug einfahren. Allerdings war das Tor mit einem Vorhängeschloss versehen - und der Schlüssel fehlte. Offenbar war ein Feldjäger losgeschickt worden, den Schlüssel zu holen...

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MotorradfahrerInnen ohne Grenzen
MotorradfahrerInnen ohne Grenzen

Tor 5 & 6

Bikes beat Bombs

„Bikes beat Bombs“ war der Beitrag der „Motorradfahrer/innen ohne Grenzen“ zu der Aktion in Büchel. Nach mehreren Umrundungen des Fliegerhorstes und Besuchen an den verschiedenen Toren errichteten die Biker/innen ihre Mahnwachen und Blockadepunkte vor den Toren 5 und 6 an den L 52 südlich von Alflen.

Die sieben Zwerge vor Tor 7
Die sieben Zwerge vor Tor 7

Tor 7

Am Sonntagnachmittag, 12.8, wurde am Lutzerather Tor so um 17 Uhr bekanntgegeben, daß ein neues Tor entdeckt worden sei, durch das möglicherweise Bundeswehrangehörige oder Zivilangestellte des Fliegerhorsts auf das Gelände kämen. Die Anfrage an die Lebenslaute als relativ große Gruppe war, ob wir uns in der Lage sähen, daß etwa 10 – 12 AktivistInnen dieses Tor kurzfristig blockieren könnten.

Klassisch!
Klassisch!

Lutzerather Tor

Aufspielen zum Abrüsten

LEBENSLAUTE spielte erst einen Konzert am Haupttor um 5 vor 12 am 11. August und gingen anschließend zum Lutzerather Tor, um zu blockieren. Zur Aufführung kamen Werke von Bach, Mendelssohn, Eisler und Janacek, sowie kleine a-capella Chorstücke.
Unter dem Namen LEBENSLAUTE engagieren sich seit 1986 bundesweit Musiker_innen, einmal jährlich in Chor- und Orchesterstärke. Als offene Musik- und Aktionsgruppe bringen wir überwiegend klassische Musik gerade dort zum Klingen, wo dies nicht erwartet wird: auf Militärübungsplätzen und Abschiebeflughäfen, vor Atomfabriken und Raketendepots, in Ausländerbehörden und an anderen menschenbedrohenden Orten.

333 rief mit uns auf!
333 rief mit uns auf!

Büchel-Aufruf

Wir brauchen noch Spenden!

Der Aufruf zur Aktion in Büchel am 11./12. August wurde von 333 Personen und 21 Organisationen getragen! Wir hatten bereits eine beträchtliche Liste von ErstunterzeichnerInnen, die den Aufruf mitgetragen haben. Danach kamen jedoch viel mehr Mittragende, um die Aktion zu unterstützen und mit ihrer Hilfe wurde das möglich gemacht. Wir brauchen weiterhin Spenden für die Aktion, um das Geld für die Aktionsunterstützung und -Versorgung zu refinanzieren.

US-Atombomben werden von deutschen Piloten eingesetzt
US-Atombomben werden von deutschen Piloten eingesetzt

In Deutschland liegen Atomwaffen

Die USA haben immer noch ca. 20 taktische Atomwaffen im Stationierungsort Büchel bei Cochem in Rheinland-Pfalz, die der NATO zur Verfügung stehen. Diese Atomwaffen sind frei fliegende Atombomben vom Typ B61. Im so genannten Verteidigungsfall sollen diese Atomwaffen an Deutschland als Bündnispartner weiter gegeben und mit deutschen Flugzeugen, geflogen von deutschen Piloten, eingesetzt werden. Ein unhaltbarer Zusatand, der seit vielen Jahren kritisiert wird.

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Sounds aus Büchel

auf Soundcloud haben wir Musik- und Redebeiträge hochgeladen.

Medienecho Büchel 2013

Gesamter Pressespiegel als PDF

Bücheler Blockadeaufruf hat juristisches Nachspiel, Rhein-Zeitung 18.08.2013
Justiz drangsaliert Atomwaffengegner, Junge Welt, 17.8.2013
Deutschland bewegt sich nicht, Frankfurter Rundschau, 16.08.2013
Katastrophenschutz gegen Atomwaffen, neues deutschland, 13.08.2013
»Wir haben den Ablauf effektiv gestört«, junge Welt, 13.08.2013
Claudia Roth in Büchel, Eifel Zeitung, 13.08.2013
Luftwaffenstützpunkt Büchel wird musikalisch blockiert, Rhein-Zeitung, 12.08.2013
Blockade des Luftwaffenstützpunktes Büchel beendet, SWR Landesschau aktuell, 12.08.2013
Seit gestern wird Büchel blockiert, Rhein-Zeitung, 12.08.2013
Atomwaffen-Gegner setzen Protest vor Fliegerhorst Büchel fort, Focus online, 12.08.2013
Blockade gegen US-Atomwaffen in der Eifel, heise online, 12.08.2013
Atomwaffen-Gegner mit kreativem Protest vor Fliegerhorst Büchel, Pfälzischer Merkur, 12.08.2013
24-Stunden-Protest gegen Atomwaffen, SWR-Landesschau, 11.08.2013
Demonstranten fordern Atomwaffenabzug aus Büchel, dpa in Greenpeace-Magazin, 11.08.2013
Demonstranten fordern Atomwaffen-Abzug aus Büchel, RTL.de, 11.08.2013
Friedensaktivisten belagern Atomwaffenlager, neues Deutschland, 11.8.2013
Rheinland-Pfalz: Demonstranten fordern Atomwaffen-Abzug aus Büchel, Deutschlandradio, 11.08.2013
Mit Musik gegen Atomraketen, Trierischer Volksfreund, 11.8.2013
Aktivisten wollen Fliegerhorst lahm legen, WochenSpiegel, 11.08.2013
Protest gegen Atomwaffen in Büchel, deutsche welle, 10.08.2013 
Mit Musik den Fliegerhorst 24 Stunden dichtmachen,  Rheinzeitung, 9.08.2013
Protest gegen Atomwaffen: Nicht so Bombenstimmung, taz.de, 09.08.2013

Aktionen des Zivilen Ungehorsams

Was soll ich bei einer Sitzblockade erwarten?

Informationen über Sitzblockaden, besonders für Unerfahrene, sind hier erhältlich (PDF)

Für Informationen über Aktionen des zivilen Ungehorsams empfiehlt sich die "Blockadefibel" von x-tausendmalquer.

Büchel in Twitter

Um aktuelle Nachrichten über die Büchel-Aktionen in Twitter zu folgen, gib #Büchel2013 oder #Abrüstungsinstrumente ein.

Postkarte

Einladung nach Büchel

Bild: Samantha Staudte/IPPNW

Für die Aktionen in Büchel im Sommer 2013 gibt es eine schöne neue Postkarte, mit der man alle FreundInnen einladen kann, mitzukommen. Für Stände oder zum Verteilen auf Veranstaltungen und Demos. Kostenfrei zzgl. Porto.

Büchel-Aufruf

Wir suchen weitere Unterzeichner für den Aufruf „Abrüstungsinstrumente - Rhythm beats bombs”. Dafür gibt es ihn jetzt auch als Flyer im DIN A4 gefaltet auf DIN lang. Bitte hilft uns, ihn zu verteilen!

Koordination

Marion Küpker, Koordinatorin Arbeitsgruppe Büchel

Frau Dr. Elke Koller 2008, Foto: Sauerwein
Dr. Elke Koller, Initiativkreis gegen Atomwaffen, Koordinatorin vor Ort

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