Startschuss für den Weg zur atomwaffenfreien Welt
Die Regierungskonferenz in Oslo zu humanitären Folgen hat einen Stein ins Rollen gebracht
Auf Einladung Norwegens untersuchten 127 Staaten auf einer Konferenz vom 4.-5. März 2013 die humanitären Auswirkungen von Atomwaffen. Die einzige logische Konsequenz: ihre Abschaffung. Zum Abschluss der Konferenz hat Mexiko angekündigt, Ende des Jahres eine Folgekonferenz auszurichten, was die Konferenz zu den humanitären Auswirkungen von Atomwaffen in einen Prozess münden lässt: Der modus operandi, inakzeptable Waffenarten durch einen völkerrechtlichen Vertrag zu verbieten, der nicht vom ersten Tag an universell sein muss aber eine offene Architektur aufweist, war schon mit Landminen und Streumunition erfolgreich, welche 1997 bzw. 2008 verboten wurden. Ein expliziter Verbotsvertrag würde Atomwaffen ihr Prestige rauben und den Weg für deren transparente und gegenseitig verifizierbare Vernichtung ebnen. 184 Staaten haben schon heute keine Atomwaffen. Sie müssen ihrer Verantwortung gerecht werden und den Druck auf die Atomwaffenstaaten erhöhen, diese tickende Zeitbombe endlich zu entschärfen. Die blockierte Abrüstungsmaschinerie der Vereinten Nationen ist gescheitert, die ständige Abrüstungskonferenz hat seit 1996 keine Tagesordnung mehr verabschieden können. Es ist an der Zeit, sie mit Verweis auf die inakzeptablen humanitären Auswirkungen wiederzubeleben, und diese grotesken Waffen ein für alle mal abzuschaffen.
Das zivilgesellschaftliche Forum
Oslo, 2.-3. März 2013
Im Vorfeld der norwegischen Konferenz organisierte ICAN vom 2. – 3. März ein zivilgesellschaftliches Forum, ebenfalls in Oslo. Mehr als 450 Aktivisten aus der ganzen Welt nahmen teil. Im Forum ging es, neben dem Schwerpunkt "humanitäre Folgen von Atomwaffen" auch um Werkzeuge für erfolgreiche Kampagnenarbeit und neue Wege der Mobilisation, Kommunikation und politischer Aktionen, darum, wie wir von früheren Kampagnen lernen und von welchen „Best Practice“-Beispielen wir uns Anregung holen können, um die Frage, wie Verträge entwickelt werden, oder wie man mit ethischen Argumenten den üblichen Pro-Atomwaffen-Argumenten und Interessengruppen widersprechen kann. Es gab einen „Marktplatz“ für NGO’s, eine Party, ein Konzert, eine Rednerecke (speakers’ corner) und am ersten Abend eine sehr erheiternde und motivierende Diskussion mit Martin Sheen und Father John Dear.
- Teilnehmer berichten aus Oslo auf unserem Blog: Lars Pohlmeier, (Arzt und europäischer Vorsitzender der IPPNW), Judith Achenbach (Studierendensprecherin der IPPNW), Darius Reinhardt (Student und Teilnehmer der BANg-Jugenddelegation), Xanthe Hall (Kampagnensprecherin und IPPNW-Atomwaffenexpertin)
- Offizielle Webseite (auf englisch)
- Deutsche Einladung als PDF herunterladen